Herausgeberschaften
Religious Entanglements Between Germans and Indians, 1800–1945
Isabella Schwaderer und Gerdien Jonker (2023)
Religion als Form kulturellen Ausdrucks stellt ein entscheidendes Element in der Beziehung zwischen Deutschland und Indien dar. Die Entdeckung indischer Traditionen in Deutschland und die Neudeutungen dieser Traditionen in Indien haben nicht nur zu neuen theologischen und philosophischen Untersuchungen geführt, sondern auch umfangreiche Innovationen in den Bereichen Musik, Tanz, körperliche Erfahrung und politische Intervention hervorgerufen. In dem Bestreben, die Entfaltung kolonialer Denkstrukturen durch Darstellungen des Selbst aufzudecken und sie in den Kontext globaler kolonialer Wertschöpfungsketten zu setzen, die die Peripherien mit dem Zentrum verbanden, behandelt dieser interdisziplinäre Band Indien durch die Linse einer verflochtenen Beziehung. Unter der Annahme, dass die Beschleunigung der Kommunikation, technischen Entwicklung und Kolonialisierung vor Ort Neuinterpretationen der religiösen Sphäre auslöste, betrachtet dieser Band den Zeitraum von 1800 bis zum Ende des Nationalsozialismus und verfolgt die Stränge einer indo-germanischen Religion im Entstehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den künstlerischen Ausdrucksformen religiöser Erfahrung, einschließlich Wiederinszenierungen musikalischer Kompositionen und Tanzkonfigurationen, die geschaffen wurden, um Indien in Deutschland zu verkörpern.
Migration und Heimatrecht. Herausforderungen muslimisch geprägter Zuwanderung nach Deutschland.
Irene Schneider, Hatem Elliesie und Silvia Tellenbach (2022)
Dieser Sammelband, hervorgegangen aus der Jahrestagung der Gesellschaft für Arabisches und Islamisches Recht 2019 an der Georg-August-Universität Göttingen, befasst sich mit Migration und Heimatrecht. Die Relevanz der Thematik ergibt sich aus der zahlenmäßig großen Zuwanderung Flüchtender aus den Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens, vor allem Iraks und Syriens, die vorwiegend in den Jahren 2014 und 2015 nach Deutschland kamen. Thematisiert werden zum einen der Umgang des deutschen Rechtssystems mit konkreten Rechtsfragen und typischen Problemstellungen, die sich aus der Situation der Migration ergeben. Aber auch die Heimat- bzw. Ausgangsrechte sowie die gesellschaftliche Situation der Migrant*innen in ihren Heimatländern, die für diese Menschen bis zum unfreiwilligen Verlassen ihrer Länder ihre selbstverständliche rechtliche Lebensgrundlage bildeten, werden angesprochen. Die Autor*innen dieser Beiträge sind Jurist*innen und Islamwissenschaftler*innen, aber auch Praktiker*innen, die Einblicke in praktische Aspekte des Familienrechts und hier vor allem des Kindeswohls in Deutschland geben. Der Band lotet aus, wie und in welchen Formen gesellschaftliche und familiäre Einbettungen von Migrant*innen im Rahmen der bundesdeutschen Ordnung funktionieren.
Mosque Archives in Germany
Gerdien Jonker und Stephanie Müssig (2022)
Moscheearchive in Europe wurden von der Forschung zu MuslimInnen in Europa noch nicht ausreichend berücksichtigt. Dieses Sonderheft fokussiert sich daher auf diese Position, beginnend mit einer Studie zu den Moscheearchiven in Deutschland. Das oberste Ziel besteht darin, das Bewusstsein der Wissenschaftler für die Moscheearchive als Ressource für die Erforschung des muslimischen Lebens und des Islams zu schärfen. Daher bietet diese Ausgabe einen Überblick über die verschiedenen Moscheearchive in Bezug auf ihre historische(n) Periode(n) und öffnet ein Fenster zu den Verwaltern von Moscheearchiven und ihren Ansätzen, Relikte der Vergangenheit zu sammeln. Die Fragen zielen auf die Orte, an denen Moscheeverwaltungen die Aufzeichnungen ihrer Vergangenheit bewahren, wie dies geschieht und mit welchen Ergebnissen, wer für diese Aufgabe verantwortlich ist, wie diese Vergangenheit zur Gegenwart spricht und nicht zuletzt, was mit einer Moscheegemeinde geschieht, wenn Forscher solche Fragen stellen.
Artikel der EZIRE-MitarbeiterInnen stehen unter Beiträge in Fachzeitschriften zum Download zur Verfügung.
Jahrbuch für Islamische Rechtswissenschaft
Ҫefli Ademi und Mathias Rohe (2021)
Das Werk soll nationalen und internationalen Rechts- und Islamwissenschaftlern die Möglichkeit einräumen, sich fachlich mit der islamischen Rechtswissenschaft und die damit verbundenen Fragen konzentriert auseinanderzusetzen. Über die wissenschaftliche Ausarbeitung hinaus erstreckt sich die Themenrelevanz aber auch auf gesellschaftliche Diskurse, die dazu beitragen können, das stark emotionsgeladene Diskussionsklima, etwa über die Scharia, zu versachlichen. In dem Jahrbuch werden vor allem die klassischen islamjuristischen Disziplinen (ulum alscharia) vor dem Hintergrund gegenwärtiger Rechtskontexte beleuchtet und vermittelt.
Im ersten Band werden zunächst die grundlegenden Begrifflichkeiten aus der Islamischen Rechtswissenschaft besprochen, damit von vornherein ein zuverlässiger Einstieg in die islamjuristische Disziplin vor dem Hintergrund europäischer Rechtskulturen gewährleistet und weitverbreitete begriffliche und strukturelle Missverständnisse ausgeräumt werden.
Normative Spaces and Legal Dynamics in Africa
Hatem Elliesie und Katrin Seidel (2020)
Normative spaces and legal dynamics in Africa bietet einen differenzierten Blick auf Recht, Rechtsentwicklungen und Rechtsprechungen in Afrika. Zu ausgewählte Fallstudien in dreizehn afrikanischen Ländern werden die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen normativen Ordnungen, unterschiedlichen Akteuren und deren Einflüssen untersucht. Die Autor*innen analysieren dabei, wie unterschiedliche Rechtsdogmatiken, Institutionen und Praktiken konstruiert, ausgehandelt und angepasst werden und dadurch die mehrdimensionalen normativen Räume Afrikas kontinuierlich neu gestalten.
Islamic Finance and Banking
Katrin Seidel und Hatem Elliesie (2018)
Das Special Issue Islamic Finance and Banking befasst sich in sechs Artikeln und einem Rahmen Beitrag des Guest Editors, Hatem Elliesie, mit Fragen den islamischen Finanzierungswesens. Dabei werden neuere Entwicklungen im Bereich des Fintech, wie Initial Coin Offerings, Crowdfundings, der Nachhaltigkeit, internationale Entwicklungen der Regulierungsaufsicht, Ansätze und Konzepte der Mikrofinanzierung und steuerrechtliche Fragestellungen abgehandelt.
Islamische Normen in der Moderne zwischen Text und Kontext
Hatem Elliesie, Irene Schneider und Bülent Uçar (2019)
Islamische Normen in der Moderne zwischen Text und Kontext erschien zum 20-jährigen Jubiläum der Gesellschaft für Arabisches und Islamisches Recht und zum 5-jährigen Jubiläum des Instituts für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück. Ein Teil der Beiträge basiert auf Vorträgen einer gemeinsamen Tagung zum Thema Religiöse Normen in der Moderne zwischen Text und Kontext, die im Oktober 2017 an der Universität Osnabrück stattfand. Weitere Abhandlungen ausgewählter Fachvertreter wurden eingebunden. Ziel dieser Publikation ist es, die deutschsprachige Forschung zur islamischen Normativität multidisziplinär aufzufächern und insbesondere zwischen den Fachdisziplinen der islamischen Theologie, Islam- sowie Rechtswissenschaft stärker zu vernetzen
Islamisches Recht in Wissenschaft und Praxis: Festschrift zu Ehren von Hans-Georg Ebert
Hatem Elliesie, Beate Anam und Thoralf Hanstein (2018)
Islamisches Recht in Wissenschaft und Praxis: Festschrift zu Ehren von Hans-Georg Ebert erschien zum 65. Geburtstag von Hans-Georg Ebert, der seit 1998 Professor für Islamisches Recht an der Universität Leipzig war. In dem Band haben sich nationale und internationale Fachkolleg*innen und Schüler*innen zum Anlass genommen, um in ihren Beiträgen Themen aufzugreifen, die auch der Jubilar in seinem bisherigen Berufsleben auf dem weiten Feld der Forschung zum Islamischen Recht und Recht der arabischen Länder bearbeitet hat. Der Kontext dieses Bandes erstreckt sich somit über das klassische sowie auch das modern geprägte islamische Recht, die islamische Normativität, das islamische Finanzwesen und den Komplex Recht und Sprache. An der Festschrift haben sich seitens des EZIRE Mathias Rohe und Hatem Elliesie mit Beiträgen beteiligt.
Exploring the Multitude of Muslims in Europe
Jörn Thielmann, Niels Valdemar Vinding und Egdūnas Račius (2018)
Exploring the Multitude of Muslims in Europe“ umfasst vierzehn Essays, die die wissenschaftlichen Beiträge des Islamwissenschaftlers und Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats des EZIRE, Jørgen S. Nielsen, zur Erforschung des Islams und der Muslime in Europa reflektieren. Bei der Befassung mit Konzeptualisierungen und Erkundungen der Muslime in Europa beziehen sich die Autoren auf Nielsens Arbeit über die Geschichte und die Herausforderungen der muslimischen Gemeinschaft sowie über kritisches Denken, Ethnien und Theologien der Muslime in Europa. Auch seine Arbeiten über muslimische Minderheiten, muslimisch-christliche Beziehungen und islamische Rechtsherausforderungen in Europa werden aufgegriffen, etwa in dem Beitrag von Mathias Rohe, Direktor des EZIRE, der darin alternative Konzepte der Konfliktlösung sowie das Phänomen Paralleljustiz in Deutschland diskutiert.
Islam in Bayern – Wie leben wir gut zusammen?
Mathias Rohe (2017)
„Nachdem es sich die Dr. Alfred-Vinzl-Stiftung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht hat, bei ihren jährlich stattfindenden „Atzelsberger Gesprächen“ Politik und Gesellschaft bewegende aktuelle Probleme zu thematisieren und in wissenschaftlichen Vorträgen zu behandeln, lag es nahe, sich auch dem Verhältnis von Islam und Deutschland zuzuwenden, eingegrenzter: „Islam in Bayern“, und die Frage zu stellen: „Wie leben wir gut zusammen?“ Diese Frage prägte die 36. Atzelsberger Gespräche im Juli 2016 und wurde in den Vorträgen thematisiert, die in diesem Band abgebildet werden.
WHO ARE YOU – States & the Quest for Identity
Peter Webinger und Alexander Schahbasi (2017)
Globalisierung und Migration beeinflussen Nationalstaaten in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Während Staaten eine ständig zunehmende Mobilität und Vielfalt bewältigen müssen, versuchen Menschen ihre Identität in dieser neuen Welt zu finden. Die Anthologie „WHO ARE YOU“ hat das Ziel, die Schnittstellen und Wechselbeziehungen zwischen Identität und Staat aufzuzeigen.
New Approaches to Human Dignity in the Context of Qur’anic Anthropology
Rüdiger Braun und Hüseyin Çiçek (2017)
Der neue Sammelband von Rüdiger Braun und Dr. Hüseyin Çiçek, wissenschaftlicher Mitarbeiter am EZIRE, präsentiert Ansätze zur islamischen theologischen Anthropologie. Im Fokus steht insbesondere das Narrativ von Adam und Iblis, welches seinen Weg in alle monotheistischen Traditionen gefunden hat.
Der Schwerpunkt liegt auf der speziellen „Grammatik“ anthropologischer Narrative, einmal im Koran selbst, aber auch in seinen Auslegungen. Die normativen Implikationen des Menschenbildes, welches dem Koran und den interpretativen Schriften entnommen wird, werden außerdem im Buch diskutiert. Das Werk zeigt die dynamischen Wechselbeziehungen zwischen Koranhermeneutik, theologischer Anthropologie und Rechtsphilosophie im europäischen Kontext auf und verhilft zu einem tieferen Einblick in die Multiperspektivität und Indexikalität der theologischen Anthropologie.
Auch ein Beitrag von Hüseyin Çiçek selbst ist vertreten: In „The Transformation of Mythical, Biblical and Apocryphal Narrations in the Quran: A Mimetic Approach“ beleuchtet der Religionspolitologe exemplarisch die mimetische Koranexegese.
Handbuch Christentum und Islam in Deutschland
Mathias Rohe, Mouhanad Khorchide, Havva Engin u.a. (2014)
55 renommierte christliche und muslimische Autorinnen und Autoren – alle in Deutschland lebend – treten im „Handbuch Christentum und Islam in Deutschland“ in den Dialog, fragen, welche Herausforderungen anstehen und diskutieren, wie man ihnen begegnen könnte. Das zweibändige Werk liefert so einen wegweisenden und praxisnahen Zwischenbericht zur Integrationsdebatte, öffnet die Wahrnehmung für die jeweils andere Sicht der Dinge und gibt so als Arbeitsbuch konkret Hilfestellung in religiösen, politischen und gesellschaftlichen Fragen des Zusammenlebens. Das Basiswerk erscheint im Verlag Herder, Herausgeber ist die Eugen-Biser-Stiftung, das Geleitwort kommt von Bundespräsident a. D. Christian Wulff.
Islam and Muslims in Germany
Ala Al-Hamarneh und Jörn Thielmann (2014)
Konzepte wie „Multikulturalismus“, „Integration“ und „Europäischer Islam“ nehmen seit dem 11.September einen großen Stellenwert in der Europäischen Debatte ein. Die empirischen Beiträge dieser Publikation zielen darauf, die Vielfalt der derzeitigen Lebenswelten und sozialen Praktiken der in Deutschland lebenden Muslime wiederzugeben. Gängige Praktiken, wie etwa die Präsentation von methodisch fragmentierten Einzelfallstudien über Minderheiten oder der einheitliche Blick auf die deutschen Muslime durch Massenmedien, werden zugunsten neuer theoretischer Zugänge und detaillierter Analysen des Mosaiks islamischer Kulturen, sozialer Praktiken und Gemeinschaften in Deutschland hinter sich gelassen. Die Publikation adressiert dabei Fragen über Politik, Religion, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien, Kunst, Literatur, Recht und Geschlecht. Das Ergebnis ist eine lebhafte, forschungsaktuelle Publikation über Studien zu muslimischen Gemeinden und Individuen in Deutschland.
Special Issue of The Muslim World: Muslim Women and the Challenge of Authority
Riem Spielhaus und Juliane Hammer (2013)
Erschienen ist auch eine Einleitung zum Special Issue: Muslim Women and the Challenge of Authority: An Introduction – Hammer and Spielhaus: The Muslim World.