Rückblick auf Heimat-Tagung

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© Nina Nowar

Am 2. Dezember 2024 luden die Eugen-Biser-Stiftung, die Islamberatung sowie der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e. V. zur Tagung „Muslimisch. Bayerisch. Perspektiven auf Heimat“, in welcher der Heimatbegriff aus vielfältiger Perspektive betrachtet wurde.

Musliminnen und Muslime in „ländlichen“ Räumen

FAU EZIRE Mitarbeiterin Theresia Leis präsentierte auf dem Markt der Möglichkeiten ein wissenschaftliches Poster und gab spannende Einblicke in ihre aktuelle Forschung. Darin hinterfragt sie mit Blick auf religiöse Vielfalt, die bestehende Stadt-Land-Dichotomie. Die auf dem Plakat aufgeführten Frage luden die Besucherinnen und Besucher der Tagung zum Nachdenken über „Heimat“-Konzeptionen und „ländlichen“ Raum ein.

Moscheearchive

Darüber hinaus diskutierten Dr. Ertuğrul Şahin, Wissenschaftler an der Universität Heidelberg, und Dr. Michael Unger, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, mit Dr. Jörn Thielmann über die Bedeutung von „Moscheearchiven“ als Teil des kulturellen Erbes Bayerns bzw. Deutschlands. An erster Stelle müsse stehen, das Bewusstsein in den lokalen Moscheegemeinden für die Bewahrung der eigenen Geschichte zu stärken. Nur so würden wichtige Schrift- und Bilddokumente, vor allem aus den Gründungsjahren, langfristig erhalten bleiben. Beide Redner betonten die Wichtigkeit, eine Kultur und Architektur der Aufbewahrung, auch in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren sowie staatlichen und kirchlichen Archiven, zu etablieren. Ziel müsse sein, Kompetenzen zu vermitteln und die Gemeinden darin zu bestärken, sich ihrer eigenen Geschichte zu ermächtigen, um muslimisches Leben auch in der Erinnerungskultur zu beheimaten.

In Zusammenarbeit mit den muslimischen Verbänden und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, möchte das FAU EZIRE den von Dr. Gerdien Jonker maßgeblich eingeleiteten Weg zur Erforschung und Entwicklung von Moscheearchiven weiter bestreiten.

 

Der Bayerische Rundfunk berichtete über die Tagung.