Gerdien Jonker und Bekim Agai im Gespräch über kollektives Gedächtnis und muslimische Erinnerungskultur in Deutschland
„Kollektives Gedächtnis ist erzählen, aber bloß nicht zu viele Details. Es ist Identifikation mit einer bestimmten Vergangenheit, die wechseln kann. Kollektives Gedächtnis, will es gelingen, hat mit Orten zu tun. Man muss zu den Orten zurückgehen können, wo ‚es‘ passierte. Die Orte sind überall. Die Stadt Berlin ist voller Gedächtnisorte […]. Aber kollektives Gedächtnis ist noch etwas – emotionale Aufladung. Menschen wollen zu dem Ort, wo ‚es‘ passierte, was dieses ‚es‘ auch war – sie wollen Kontakt aufnehmen. […] Kollektives Gedächtnis muss beharrlich sein und wiederholbar, es muss eingeübt werden.“ (Gerdien Jonker)
In der 16. Podcastfolge des DialoguePerspectives-Podcasts sprechen Gerdien Jonker und Bekim Agai über die Bedingungen für kollektives Erinnern, über Leerstellen im kollektiven Gedächtnis und über die Bedeutung von Kanon und Kanonisierung. Dabei legen sie einen spezifischen Fokus auf muslimisch geprägte Lebenserfahrungen und -realitäten in Deutschland und die sich hieran anschließende Erinnerungskultur. Darüber hinaus fragen sie: Welche Erinnerungskultur braucht eine Gesellschaft, die plural zusammengesetzt ist?
Der Podcast ist auf allen gängigen Podcastplattformen verfügbar und kann u.a. HIER angehört werden.