Sonderausgabe des Journals of Muslims in Europe zu Moscheearchiven erschienen
Die Moscheearchive wurden von der Forschung zu MuslimInnen in Europa bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt. Das nun erschienene Sonderheft des Journals of Muslims in Europe, welches von Dr. Gerdien Jonker gemeinsam mit Dr. Stephanie Müsssig herausgegeben wurde, widmet sich daher diesem Thema.
Der Begriff „Moscheearchiv“ bezieht sich auf die Registraturen, in denen die Papiere, Fotos und materiellen Gegenstände aufbewahrt werden, die die Arbeit einer Moschee widerspiegeln: von der Bereitstellung von baulichen Einrichtungen über religiöse Dienstleistungen und der Kommunikation mit Dachverbänden, Behörden und Kirchen, bis hin zu wahllosen Stapeln von Einladungen, Programmen, Ankündigungen und Gebetsformeln – kurz gesagt, alle Unterlagen, die den direkten mündlichen Austausch widerspiegeln, der das zentrale Merkmal einer jeden Moscheegemeinde ist.
Das oberste Ziel besteht zunächst darin, das Bewusstsein der WissenschaftlerInnen für Moscheearchive als Ressource zur Erforschung des muslimischen Lebens und des Islams zu schärfen. Daher bietet diese Ausgabe einen Überblick über die verschiedenen Moscheearchive in Bezug auf ihre historischen Zeiträume und öffnet ein Fenster zu den Verwaltern von Moscheearchiven und ihren Ansätzen, die vielen Relikte der Vergangenheit zu sammeln. Die Fragen zielen dabei insbesondere auf die Orte, an denen Moscheeverwaltungen die Aufzeichnungen ihrer Vergangenheit bewahren, wie dies geschieht und mit welchen Ergebnissen, wer für diese Aufgabe verantwortlich ist, wie diese Vergangenheit zur Gegenwart spricht und nicht zuletzt, was mit einer Moscheegemeinde geschieht, wenn ForscherInnen solche Fragen stellen.
Einen Überblick aller Beiträge finden Sie hier.
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