Dr. Mahmoud Jaraba im Interview mit ufuq.de – Die salafistische Szene in Bayern
Im Interview mit Götz Nordbruch, Co-Geschäftsführer von ufuq.de, sprach Mahmoud Jaraba unter anderem über aktuelle Tendenzen innerhalb der salafistischen Szene in Bayern und diskutierte den Umgang mit ihr.
Grundsätzlich hätte die salafistische Szene einen relativ starken Einfluss auf ihre Anhänger*innen, da sie nicht nur religiöse und politische Positionen vermittle, sondern auch auf der sozialen Ebene einwirke. Wäre die Szene seit den 1990er Jahren kontinuierlich gewachsen, sei in jüngster Zeit ein Rückgang der Aktivitäten festzustellen, so Jaraba. Unterschiedliche Gründe seien hierfür verantwortlich, wobei die „Null-Toleranz-Politik“ der bayrischen Sicherheitsbehörden eine große Rolle spiele. Allerdings könne gerade diese Strategie zu einer Verlagerung der Aktivitäten in den informellen Raum führen, was wiederum eine Beobachtung erschweren würde.
Außerdem identifiziert Jaraba eine zunehmend überregionale Vernetzung der Akteur*innen. Durch die aktive Nutzung sozialer Medien hätten sich Salafist*innen eine zusätzliche Plattform der Kommunikation geschaffen, wodurch besonders junge Menschen angesprochen würden. Salafist*innen bekämen vor allem in Krisenzeiten neue Anhänger*innen hinzu, weshalb Mahmoud Jaraba zusätzliche Strategien, wie den konsequenten Ausbau sowie die Professionalisierung von Präventionsarbeit an Schulen fordert.